Der letzte Tanaru (portugiesisch Índio Tanaru, wörtlich: Tanaruindianer)[1] oder schnörkelloser Mann des Lochs (portugiesisch índio do buraco)[2][3] war die Bezeichnung für den wahrscheinlich letzten Überlebenden der Tanaru. Der Mann, ein Indigener, wurde im August 2022 in einer seiner Wohnstätten tot aufgefunden. Sein Alter wurde auf etwa 60 Jahre geschätzt.
Die Tanaru waren ein unkontaktiertes Volk, welches im brasilianischen Bundesstaat Rondônia lebte. Die übrigen Mitglieder seines Stammes wurden zwischen den 1970er und 1990er Jahren von lokalen Siedlern ausgerottet.
Der Mann war der wahrscheinlich letzte Bewohner der Terra Indígena Tanaru, eines Schutzgebietes, welche die brasilianische Regierung 2007 eingerichtet hatte.
Sein Name ist unbekannt, genauso wie die Eigenbezeichnung seines Volkes oder welche Sprache er sprach. Seit Mitte der 1990er Jahre bis zu seinem Tod im Jahr 2022 lebte der Mann alleine. Ab 1996 behielt die brasilianische Indigenenbehörde FUNAI, die Fundação Nacional do Índio, den Mann im Blick, interagierte manchmal mit ihm aus der Ferne und fand schließlich auch seinen Leichnam. Der Mann hatte es stets vorgezogen, isoliert zu bleiben. Er lebte vor allem als Jäger und Sammler und wechselte oft seinen Aufenthaltsort. Sein Akronym „Mann des Lochs“ rührt daher, dass er in jeder seiner Wohnstätten tiefe Löcher grub. Die Funktion dieser Löcher ist unklar. In den Jahren 2009 und 2018 überlebte der Mann Attacken bewaffneter Rancher.
Der Mann erlangte Bekanntheit, als die FUNAI ein Video von ihm veröffentlichte, um auf die Situation indigener Völker hinzuweisen, und die Gefahren, welchen diese ausgesetzt sind.